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11 Jahre Judo und weiter geht's

Alles begann am 2. Januar 2013. 11 Jahre ist es her. Ich Lotta Zeier bin endlich 5 Jahre alt geworden und darf heute mit meinem Bruder nach Neustadt zum Judo gehen. Also kann ich heute mal nicht so lange im Kindergarten bleiben,  denn ich will ja schließlich Judo machen.
An für sich ist es erst ab sechs Jahre, aber sie haben mir erlaubt, dass ich heute schon mitmachen darf.
Da war ich nun und stand mit all den Großen aufgereiht am Mattenrand als Kleinste und Jüngste mit einem weißen Gürtel am Ende der Reihe.
Die ganz da vorne hatten sogar schon einen grünen Gürtel - cool dachte ich.
Los ging es mit einer Erwärmung, einen kleinen Spiel und auch dehnen mussten sich alle. Damals wusste ich noch nicht was das mit Judo zu tun hat, konnte aber schon bald den Sinn dahinter erkennen. Dann mussten alle eine Judorolle machen und ich auch, nagut, war ein Purzelbaum, aber das bekomm ich in den nächsten Trainings schon noch hin.
In Zukunft hieß es jetzt für mich 1 bis 2mal die Woche zu den Großen in die Sporthalle und einfach mal mitmachen. Irgendwann kamen auch endlich paar Kleinere. Jetzt ging es richtig los. Wir lernten gemeinsam die ersten Würfe und übten auch schon das Kämpfen.
Bald schon nahm mich meine Trainerin mit zu meinem ersten Wettkampf. Das war es, genau mein Ding - sich mit anderen zu messen und das auszuprobieren, was mir beigebracht wurde.
Jetzt war nur noch die Frage,  wie bekomme ich so einen Gürtel mit Farbe? Ganz einfach, erklärt mir meine damalige Trainerin. Wir lernen jetzt jeden Monat eine kleine Technik, wenn du das kannst, bekommst du einen Aufkleber in dein Judobuch.
Es war ein weiter Weg damals, bis all das in meinen kleinen Kopf reinpasste. Über ein Jahr sollte es dauern, bis endlich der Tag der Tage kam. Prüfung zum weiß-gelben Gürtel. Damals wie heute ein Tag wo man schon ganz schön aufgeregt ist. "Das hast du richtig gut gemacht Lotta" sagte der Mann mit dem schwarzen Gürtel zu mir und überreichte mir nach erfolgreicher Prüfung eine Urkunde zum 8.Kyu.
Und siehe da, ich war zwar immer noch die Kleinste im Training aber rutschte an den Weißgurten in der Reihe vorbei und war nicht mehr ganz hinten.
Irgendwann kam ich dann auch in die Schule,  wo es dann möglich war, in den Ferien mal mit in ein Trainingslager zu fahren. Das war richtig super, denn hier konnte man richtig viel trainieren. Es war in diesem, meinem aller ersten Trainingslager wo am Ende wieder ein Mann im Judoanzug und schwarzen Gürtel reinkam.
Unser damaliger Trainer hat vorher nichts gesagt, doch es war Prüfung. Wieder diese Aufregung, wieder ein kleinen wenig Angst, etwas falsch zu machen. Ganz schön viel,  was ich diesmal zeigen musste. Naja, war ja schließlich auch schon für nen gelben Gürtel.  Am Ende war die Prüfung wieder gut bestanden und ich hatte mit 6 Jahren schon meine zweite Gürtelfarbe.
Ab jetzt ging die Post erst richtig ab. Der Wettkampf sollte meine Stärke werden. Mein Trainer nahm mich zu jedem Wettkampf hier im Umkreis mit. Bis zu 20 mal startete ich für meinen Verein den TSV Germania 1887e.V pro Jahr und holte jede Menge Medaillen.
Ab jetzt war mein Ziel,  jedes Jahr werde ich eine Prüfung zum nächsten Gürtel machen.
Um dies zu schaffen und auch noch das nötige Kampftraining für die Wettkämpfe zu absolvieren, musste ich mehr trainieren.
Der Freitag sollte es werden, daß passte gut und der Trainer vom Nachbarverein JC Auma erlaubte mir, daß ich an diesem Tag immer mit trainieren darf.
Für die nächsten Jahre war mein Trainingspensum gesichert. Es folgten 4 weitere Gürtelfarben und plötzlich stand ich in der Reihe am Mattenrand fast ganz vorne. Jetzt war ich die mit dem grünen Gürtel und alle kleinen schauten auf mich. Viele sind in den Jahren gekommen und wieder gegangen. Bis heute sind es wenige, die ich von Anfang an kannte. Eins aber ist sicher, auch wenn Judoka nicht im selben Verein trainieren, jedes Wiedersehen auf Wettkämpfen ist mit jeder Menge Erinnerungen und Freundschaften verbunden. Erst neulich traf ich eine Sportlerin wieder, gegen die ich meinen allerersten Kampf machte. Sie steht heute als Kampfrichter auf der Matte und ich Kämpfte. Jeder ist seinen Weg gegangen.
Eines der schwersten Jahre war für mich 2020. Schule dicht - Sporthallen dicht - Kontaktsport verboten.  Irgendwie musste es weiter gehen. Ich erhielt von Ronny Müller, Trainer bei Nippon Schleiz das o.k., mir Matten für zu Hause auszuborgen. Ab jetzt konnte es weitergehen, zumindest was das Training zum neuen Gürtel betraf. Ich nahm zu einer Freundin aus einem anderen Verein Kontakt auf, da ich wusste,  dass sie auch für diesen Gürtel trainierte. Sie kam dann immer für ein paar Tage zu mir und wir übten teils bei Temperaturen von über 27° im Freien am Programm für den blauen Gürtel. Durch die vielen Übungsstunden, wo wir durchgehend arbeiten konnten,  saß unser Kyu-Programm nach 8 Wochen. Noch vor den Sommerferien durften wir unser Programm der Prüfungskommision zeigen. Hoch zufrieden waren die 3 Prüfer vom Gezeigten und verliehen uns den blauen Gürtel.
Trotz der schwierigen Umstände im Jahr 2020 wurde ich im August in der Sportschule Jena angenommen und durfte nun ab sofort am Landesleistungsstützpunkt Mo-Fr durchweg trainieren.
Erste Trainingseinheit und schwups stand ich wieder ziemlich weit hinten am Mattenrand.  So weit das Auge reichte standen rechts von mir nur Braun- und Schwarzgurte. Déjà-vu , dass hatte ich doch schon mal. Na dann, auf geht's- da will ich hin.
Schon nach einem Jahr hatte mir mein Trainer am Stützpunkt all die neuen Techniken und Kata-Ausführungen beigebracht. Aufgrund der vielen Sportler mit den höheren Gürteln war es auch jederzeit möglich sich nochmal was erklären zu lassen.  2021 im Sommer war es dann soweit. Ich legte die Prüfung zum 1.Kyu dem braunen Gürtel, dem höchst möglichen Schülergrad ab. Es war geschafft. Ich durfte einen Gürtel tragen, welchen ich an meinen ersten Trainingstagen noch nicht mal in der Reihe der Judoka im Verein gesehen hatte.
In den folgenden zwei Jahren konzentrierte ich mich voll und ganz auf den Wettkampfsport. Ich reiste zu Wettkämpfen durch ganz Europa. Ich nahm an Deutschen Meisterschaften teil, holte Edelmetall und Pokale für meinen Heimatverein den TSV „ Germania 1887“e.V.  Finanziell wurde es immer schwieriger. Nominierungen zu Europacups schlugen oft mit mehreren hundert Euro zu buche. Aber auch hier erhielt ich maximale Unterstützung durch meinen Verein, ohne den vieles nicht möglich gewesen wäre, auch wenn ich selbst nur noch selten an wenigen Samstagen hier trainieren konnte.
Mein Haupttraining fand am Landesleistungsstützpunkt statt, wo ich 2023 in den Club 200 aufgenommen wurde, was soviel bedeutet wie über 200 Trainingseinheiten im Jahr absolviert.
Viele dieser Stunden nutze ich um all meine Techniken zu verfeinern und eine gewisse Perfektion zu erlangen.
Nach 11 Jahren Judo und weit über 1000 Trainings, unzähligen blauen Flecken, Verletzungen, Tränen, Siegen und Glücksgefühlen war er da, der Tag mit der Prüfung aller Prüfungen. Eine Prüfungskommision aus 3 hochgraduierten Prüfern saß vor mir und wollte das Gelernte von all den Jahren wissen. Ich musste vorführen, demonstrieren, erläutern und zeigen, dass ich in der Lage bin mein Wissen weiterzugeben und bereit dazu bin, den schwarzen Gürtel als Meistergrad zu tragen. Ein langer Nachmittag am Freitag den 19.1.2024. Bis 20uhr ließen sich die Prüfer Zeit um alle 5 Prüflinge auf Herz und Nieren zu testen und mit verschiedenen Meinungen über die Leistungen zu debattieren.
Dann war es endlich soweit. Ich erhielt vom Vorsitzenden der Thüringer Prüfungskommission die Urkunde zum 1.Dan, den schwarzen Gürtel im Judo.
Für mich noch gar nicht fassbar, wenn ich auf die vielen Jahre meiner Kindheit und Jugend zurückblicke, die immer geprägt waren vom Sport, dem Judo was mir so viel gegeben hat.
An dieser Stelle möchte ich auch einmal Danke sagen an alle Trainer der Thüringer Vereine, die in den 11 Jahren vor mir auf der Matte standen und mir all dies beigebracht haben.
Jeder Einzelne von euch hat ein Puzzleteil dazu beigetragen und aus mir die Sportlerin gemacht, die heute mit Stolz vor euch steht. Danke an meinen Verein den TSV Germania 1887 Neustadt e.V , Danke hier an meinen Abteilungsleiter Udo Kiuntke der meinen Weg im Vorstand immer geebnet hat und so vieles dadurch ermöglicht hat.
Und an alle Weißgurte die am Ende des Mattenrandes stehen, ...schaut nach rechts, ganz vorne ist euer Ziel. Manchmal ist es schwer, es tut weh aber lasst euch gesagt sein, es lohnt sich.

Eure Lotta

P.S. Wer Lotta auf ihrem weiteren Weg, insbesondere finanziell, unterstützen möchte, wende sich bitte an Marion Lange (Vorsitzende des TSV "Germania 1887" e.V. ) unter : orla2@gmx.de

Herzlichen Dank.

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